Mittwoch, 14. Oktober 2009

Erster Tag der dreitägigen Autofahrt

Neben viel Beratung haben wir unsere Zeit gestern in Chengdu auch mit Einkaufen verbracht. Wir brauchten noch Lebensmittel für unsere Zeit außerhalb des Basislagers, die wir sehr großzügig mit 10 Tagen angesetzt haben (heute Vormittag ist mir allerdings ein Rechenfahler aufgefallen und wir haben nun anscheinend nur Abendessen für die Hälfte der Tage :-( Allerdings hat Jon für unseren Koch so viel eingekauft, dass wir die Vorräte sicher ergänzen können). Jedenfalls kann man unseren Einkauf im ersten der aufgeführten Bilder sehen.



Wir mussten so sehr an Gewicht auf dem Flug sparen, dass Chuck und Ulrich sich sogar noch Socken und Unterhosen kaufen mussten.

Li hat uns zu einem Laden begleitet, in dem man auch "Western Food" bekommt (wir haben Müsli gesucht). Bei diesem Laden handelte es sich doch tatsächlich um die Metro. Leider hatten wir keine Karte dabei, Li konnte uns jedoch hereinschmuggeln und beim Bezahlen hat er sich die Karte von einer Fremden ausgeliehen.

Doch erst einmal mussten wir zur Metro gelangen. In China macht man das per Taxi. Zu fünft passt man allerdings nicht dort hinein und so haben wir uns aufgeteilt. Li hat den Taxifahrer instruiert und Chuck, Gabi sowie Ulrich losgeschickt. Ich bin mit ihm etwas später in einem zweiten Taxi ebenfalls zur Metro gefahren.

Wir waren da, die Metro war da, aber keine Spur von Chuck, Gabi und Ulrich. Wir haben die drei eine Weile gesucht und dann versucht, sie per Handy anzurufen. Dabei habe ich festgestellt, dass mein Handy hier für keinerlei Anrufe taugt. Nicht nach China und nicht nach Deutschland. Wenn wir uns also mal verlieren, haben wir keine Möglichkeit uns per Handy wiederzufinden. Morgen haben wir einen längeren Aufenthalt in der Stadt, während wir auf Jon warten. Dann kaufen wir uns eine chinesische Handykarte. Die drei anderen haben wir nach einer Weile doch noch ohne Handy gefunden. Sie standen dort am Bordstein, wo der Taxifahrer sie an der Kreuzung herausgelassen hatte.

Im Gegensatz zum letzten Mal war unser Einkauf total unspektakulär. Der Laden war ruhig. Fast alles war abgepackt und nur wenige Kunden waren dort. Beim letzten Mal war es ja so hektisch gewesen, dass man von dem Geschrei und Gewusel beinahe epileptische Anfälle bekommen hätte. Aber hier braucht man ja auch normalerweise eine Metro-Karte, um hinein zu kommen.

Heute Morgen waren alle Sachen verstaut und wir wurden pünktlich um 11:00 Uhr von Asu, einem Kollegen und dem Fahrer abgeholt. Wie man oben sieht, hat alles gut ins Auto gepasst.



Der Fahrer wurde instruiert und wir in den Passagierraum gesetzt. Unser Fahrer Changse spricht leider kein Wort Deutsch oder Englisch. Alles was wir mit ihm besprechen wollen hat bisher eher schlecht geklappt. Bis auf dass wir seinen Namen herausgefunden haben und wir ihn zum Anhalten bewegen konnten, als wir aufs Klo mussten. Für alles andere hatte er aber anscheinend Instruktionen erhalten: Er hat mittags das Essen bestellt und wir konnten es auch essen (nicht so scharf). Er hat uns zum Gästehaus gebracht und uns dort einquartiert. Beim Abendessen wollte Gabi allerdings etwas Abenteuer.

Changse war gerade dabei im Restaurant des Gästehauses die Speisekarte zu studieren und einen Tisch zu bestellen, da hat ihn Gabi nach ein paar Fetzen Chinesisch (die wahrscheinlich niemand hätte deuten können) gepackt und nach draußen gezerrt. Sie wollte lieber in ein hübscheres Restaurant gehen.



Nach ein paar Irrläufen in die falsche Richtung und viel Gezeter und Gefrötzel von unserer Seite, haben wir/hat sie dann doch noch eines gefunden. Mit der Kellnerschaft vor Ort, die ein paar Brocken Englisch verstand, konnten wir uns jedoch kaum verständigen. "What is your name?" und "It's ok." war alles, was verstanden oder gesagt wurde.

Die Gasse, die wir von unserem Gästehaus nehmen müssen, um auf die Hauptstraße zu kommen, sieht man übrigens auch obenauf einem der Fotos.



Ich glaube ohne das romantische Pärchenmotiv sähe die ganz schön abgewrackt aus. Aber in unseren einfachen Doppelzimmern haben wir immerhin Heizdecken. Warum bei einer von meinen Decken das Kabel durchgekaut ist, weiß ich allerdings nicht (siehe Foto).



Besonders praktisch ist auch die Toilette (Stehklo), die auch gleichzeitig unsere Dusche ist . Da muss man beim Duschen, mit Seifenschaum in den Augen, die Füße ganz schön still halten, damit man sich nicht ausversehen den Zeh verstaucht, oder sich noch das Klo herunter gespült.



Morgen treffen wir uns wieder mit Jon, der noch auf seinen Freund/Kameramann Tim in Chengdu gewartet hat. Jon hat mittlerweile auch einen Dolmetscher für uns organisieren können, da wir ja nun nicht mehr gemeinsam mit ihm in die Berge gehen werden. Er wählt den Weg von Norden zur Ostseite des Yangmolong und wir wie berichtet den Weg von Westen auf die Südseite der Bergkette. Der erste Tag der Fahrt ist geschafft :-).

Wir staunen immer wieder, wie gute Fahrer die Chinesen sind. Bei den Manövern, die wir im Stadtverkehr erlebt haben, wären in Deutschland schon die meisten Autos kaputt gewesen und die meisten Fahrradfahrer platt. Hier in China ist das jedoch alles einkalkuliert, was natürlich eine geringere Grundgeschwindigkeit und den kräftigen Einsatz der Hupe mit sich bringt.

Mal sehen, wie viel Internet wir die nächsten Tage noch haben werden.

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